Eben noch ein ganz normales Leben
Alles in Ordnung – Anzeichen hat es nicht gegeben
Dann ein einziges Wort an richtiger Stelle
Und in Sekundenschnelle
War nichts mehr, wie es war
Ein neues Lebensgefühl war da
Zunächst noch klein doch schon bedeutend
Wuchs es täglich an, täglich mehr Raum erbeutend
Rückzug aus bekanntem Gebiet
Alle Energie zum Neuen hinzieht
Anmutiges Lebensfeuer verbrennt alte Gewohnheiten
Und zudem verschiedene andere Kleinigkeiten
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Die Idee
Ganz überraschend traf ich sie ungefragt
Gegenüber mitten im Supermarkt
Hatt’ sie schon länger nicht mehr geseh’n
Dachte, sie würd’ mir aus dem Wege geh’n
Die Wochen vom Alltag aufgefressen
Hatte ich sie schon fast vergessen
Und nun steh’ ich hier vor’m Kühlregal
Treffe zwischen Jogurt und Vollmilch meine Wahl
Da tippt sie mich plötzlich von Hinten an
Ob man sich nicht mal wieder treffen kann?
Hocherfreut lad’ ich sie ein zum Tee
Und sie kommt zu mir – die unerwartete Idee!
6 Uhr 30
Heut morgen früh um 6 Uhr dreißig schon
Zerriss ein kreischend penetranter Ton
Den kleinen Frieden, den die Nacht mir zugestand
Nachdem ich Schlaf erst in den frühen Morgenstunden fand
Die Augen zu öffnen scheint unglaublich schwer
Wenn ich nur nicht so müde wär’!
Unmöglich scheint es aufzustehen
Um all’ den Pflichten nach zu gehen
Die eine nach der ander’n mein Bewusstsein jetzt erreicht
Je mehr das bisschen Schlaf dem morgentlichen Leben weicht
Maastricht
Zusammen kamen ein paar Staaten
Über Kooperation sich zu beraten
Ein Pakt sollte es werden
Unverbrüchlich hier auf Erden
Gegensätzlichste Positionen – hinweg diplomatisiert
Bis die Aussage gänzlich ihr Gesicht verliert
Und offen bleibt für JEDE Interpretation
Beendet war die Diskussion
Geführt elastisch und stets „positiv“ mit Freundlichkeit
Die stählern verdeckte den bestehenden Streit
Balance
So flüchtig wie ein Atemzug
Notwendig wie die Atemluft
Ihrem Wesen nach extrem fragil
Investieren die Menschen trotzdem viel
Zu finden die Balance im Leben
Ein täglich neues Streben
Denn die Balance – einmal gefunden
Ist im Augenblick darauf auch schon entschwunden
So leicht verschiebt sich das Gleichgewicht
Durch Momente – wie ein Blick ins Sonnenlicht
Planlos
Die Erwartung der Gesellschaft ist
Dass ein Leben geradeaus verläuft
Und nicht gehäuft
Die Richtung neu vermisst
Unzählige Möglichkeiten
Dir aber Schwierigkeit bereiten
Dich für die Richtung zu entscheiden
Und bei der Richtung auch zu bleiben
Das gilt für Beruf und für die Partnerwahl
Die Wahl kommt immer mit der Qual
Und mit der Angst falsch auszuwählen
Und sich hernach damit zu quälen
Liebende
Ein Mann sieht eine Frau
Er betrachtet sie sanft und doch genau
Es fliegen Schmetterlinge in seinem Bauch
Sie schaut auf: sie fliegen bei ihr auch
Sie wollen nie mehr auseinander gehen
Alle Zukunft zusammen bestehen
Ein liebendes Paar zu sehen
Rührt das Herz, lässt alle Bitterkeit vergehen
Weckt Hoffnung und Erinnerungen
Für den Moment ist aller Hass verklungen
Vegetarisch gescheitert
Osterfeiertage – freie Zeit
Herrlich … wär‘ da nicht eine Kleinigkeit
Familie und Freunde haben sich angesagt
Und nach dem Ostermahl gefragt
Ich mag sie alle wirklich sehr
Und für sie kochen noch viel mehr
Mindestens 3 Gänge plant‘ ich in der Tat
Raffiniert, gesund und delikat
Um die Umwelt und das Tier zu schützen
Sagt die Familie würd‘ es nützen
Dem Fleisch den Rücken zuzukehren
Sich also vegetarisch zu ernähren
Tausend und eine Nacht
Tausend und eine Nacht
Durchwacht
Übers Leben nachgedacht
Mich mit mir selbst verkracht
Später darüber gelacht
Und wieder Frieden gemacht
Die Katze
Neben mir auf der Matratze
Liegt schnurrend meine alte Katze
Ihr Fell glänzt golden in der Sonne
Ihr Anblick nichts als reine Wonne
Mehr Harmonie ist gar nicht denkbar
Doch diese Katze ist nicht lenkbar