Eine Einladung von Freunden – sie ließen eine Feier steigen
In ihrem schönen Haus am See
Gern könnt‘ ich das ganze Wochenende bleiben
Könnt‘ die Ruhe dort genießen bis ich wieder geh’
Kaum angekommen, kam jedoch die Frage
Ob ich bei der Vorbereitung helfen kann
Versteht sich, dass ich da nicht Nein zu sagen wage
Und so fing ich mit dem Zubereiten der Salate an
Dabei lenkte der Gastgeber bald die Konversation
Auf meine handwerklichen Fähigkeiten
„Es gäb’ gar keinen Schreiner in der Region …“
Prompt machte ich diverse Reparaturarbeiten
Abends stieg das Fest – gefeiert wurd‘ bis in den Morgen
Tags drauf fand ich mich beim Aufräumen wieder
Dann brach man noch auf, um eine neue Lampe zu besorgen
Sehnsüchtig sah ich zu den leeren Liegestühlen am See hinüber
Als sich auch dieser Tag dem Ende neigte, sah man freundlich zu mir her
Könnt‘ ich nicht kurz die neu erstand‘ne Lampe noch installieren?
Ja, ich gebe zu, es fiel mir ausgesprochen schwer
Die Contenance nicht zu verlieren
Kommt “Gastgeber” nicht eigentlich von GEBEN?
Um GastGEBER kann es sich hier kaum handeln, wie es es scheint
Doch ein neues Wort findet nun den Weg ins Leben:
Als GastNEHMER belegt man hier nämlich zweifelsfrei Platz eins!
© Joanna W. Stein
