Verloren

Ihr ganzer Körper ist erfüllt von Schmerz,
eingemauert ist die Seele, ist das Herz.
Ihr ist kalt, eiskalt.
Durch einen kleinen Mauerspalt
sieht sie die anderen Menschen lachen, weinen,
lieben, leben und sich vereinen.
Sie haben ihre Trauer wohl erkannt
und reichen ihr die Hand.
Doch sie schafft es nicht, sie zu ergreifen,
die Mauern um das Herz sind nicht zu schleifen.
Die ausgestreckte Hand beginnt zu sinken
und in ihr wächst die Angst, im Schmerze zu ertrinken.
Sie versucht, den anderen zu zurufen, zu zuschrei‘n:
So gerne würd‘ ich bei und mit Euch sein!
Die aber schauen nur verständnislos die Mauern an
und sie versteht, dass niemand sie da draußen hören kann.
Das Einzige, was ihr hier drinnen bleibt
ist die absolute Einsamkeit.

© 2021 Joanna Watson Stein

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